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 geboren am 10. April 1755, als Sohn eines Porzellanmalers in Meißen.
 
         
          | In die Zeit des Krieges und der Not hinein geboren konnte er aufgrund 
              der Armut zunächst nicht regelmäßig die Schule besuchen. 
              Dank seiner großen Begabung bekam er eine Förderung durch 
              seine Lehrer, so dass er ein Studium der Chemie und das Medizinstudium 
              in Leipzig mit der Promotion abschließen konnte. Er arbeitete 
              dann als Arzt unter anderem in Wien, Siebenbürgen und Sachsen. 
              Unzufrieden mit der damaligen Medizin erkannte er, dass Aderlässe, 
              Säfteentziehungen, Quecksilberkuren und Arzneimittelmischungen 
              die Patienten mehr dem Tod näher brachten als sie zu 
              heilen. Da er vor seinem Gewissen nicht schuldig werden 
              wollte gab er schließlich den Arztberuf auf. Er begann 
              wieder Fachbücher zu schreiben und zu übersetzen.
 Aber ein Erlebnis sollte sein Leben und die ganze Medizin verändern. 
              Im Jahre 1790 übersetzte er eine Materia Medica des Chemikers 
              Dr. William Cullen und hatte Zweifel an dem, was Cullen über 
              die Wirkungsweise der Chinarinde bei der Behandlung von Malaria 
              schrieb. Er begann die Wirkung der Chinarinde an sich selbst auszuprobieren.
 Er nahm einige Tage lang geringe Mengen Chinarinde ein und schrieb 
              genau alle Veränderungen und Symptome auf, die sich bei ihm 
              zeigten. Er kam zu der Erkenntnis, dass er Symptome entwickelte, 
              die er von Malariapatienten her kannte, also genau die Beschwerden, 
              gegen welche die Chinarinde als Malariamedikament eingesetzt wurde.
 |  |  |  Dieses Erlebnis ist als Chinarindenversuch in die Homöopathiegeschichte 
        eingegangen und gilt als die Geburtsstunde der Homöopathie. Viele 
        weitere Arzneiversuche mit anderen Substanzen folgten bis Hahnemann 1796 
        zum ersten Mal seinen Lehrsatz (das Ähnlichkeitsgesetz) veröffentlichte: 
 Dies ist das zentrale Gesetz welches der Homöopathie 
        zugrunde liegt und worin auch der Name Homöopathie seinen 
        Ursprung hat (griech. homoios = ähnlich, -pathos = Leiden, Krankheit).Im Verlauf seiner vielen Arzneiversuche machte er die Erfahrung, dass 
        die Mittel, die entsprechend seines Ähnlichkeitsgesetzes angewandt 
        wurden, in stofflicher Form zu stark giftig wirkten und er begann mit 
        der Dosierung zu experimentieren, die Ausgangssubstanzen immer mehr zu 
        verdünnen und zu verschütteln, bis die Wirkung der Mittel schnell, 
        sanft und dauerhaft war.
 
         
          | Wähle, um sanft, schnell, gewiss und 
              dauerhaft zu heilen, in jedem Krankheitsfalle eine Arznei, welche ein ähnliches Leiden für sich erregen kann, als 
              sie heilen soll.
 |  Nach mehreren Jahren kam Hahnemann zu dem Ergebnis, dass 
        die Arzneimittel die beste Wirkung zeigen, wenn sie stufenweise verdünnt 
        und verschüttelt werden. Diesen Prozess nannte er Dynamisierung 
        oder wie man heute sagt Potenzierung.Nun könnte man annehmen, dass Arzneimittel durch das Potenzieren 
        an Wirkung verlieren. Im Gegenteil: Offensichtlich wird beim wiederholten 
        Verdünnen und Verschütteln aus der materiellen Ausgangssubstanz 
        die ihr eigene Information heraus gelöst, aktiviert und im Trägermaterial 
        (Wasser-Alkohol-Milchzucker) gespeichert, die dann bei Einnahme direkt 
        auf die Lebenskraft des Organismus einwirkt. So werden bei einer Erkrankung 
        die Symptome nicht einfach unterdrückt, sondern das homöopathische 
        Arzneimittel, das nach dem Ähnlichkeitsgesetz individuell ausgewählt 
        wurde, wirkt von innen heraus, stärkt gezielt das Abwehrsystem und 
        die Selbstheilungskräfte und hilft so dem Organismus, die Krankheit 
        selber zu beseitigen.
 
 Hahnemann veröffentlichte 1810 zum ersten Mal seine neuen Erkenntnisse 
        in der 1. Auflage seines Organon der Heilkunde (es folgten 
        5 weitere Auflagen).
 In 291 Paragraphen beschrieb er die Regeln und die Gesetzmäßigkeiten 
        seiner neuen Heilkunst  der Homöopathie.
 
 Hahnemann schrieb in seinem Organon der Heilkunst:
 
 
         
          | § 1 Des Arztes höchster und einziger Beruf ist, 
            kranke Menschen gesund zu machen, was man heilen nennt. 
 § 2 Das höchste Ideal der Heilung ist die schnelle, 
            sanfte, dauerhafte Wiederherstellung der Gesundheit, oder Hebung und 
            Vernichtung der Krankheiten in ihrem ganzen Umfang.
 |  Hahnemann begann wieder als Arzt zu praktizieren und erwarb sich schnell 
        einen hervorragenden Ruf als Arzt (z.B. 1813 während einer Typhusepidemie 
        und einer Choleraepidemie im Jahre 1830) und wurde in ganz Europa bekannt. 
        Aber er machte sich nicht nur Freunde mit seiner Homöopathie, viele 
        Ärzte und Apotheker machten ihm das Leben schwer, so dass er mit 
        seiner Frau und seinen elf Kindern mehrfach umziehen und immer wieder 
        von Neuem beginnen musste.Von 1811-1821 arbeitete er unermüdlich an seinen Arzneimittelprüfungen 
        und veröffentlichte seine Materia Medica - Die Reine Arzneimittellehre 
        und 18281830 Die Chronischen Krankheiten.
 Nachdem 1830 seine erste Frau gestorben war, heiratete Hahnemann 1835 
        im Alter von 80 Jahren die 35-jährige Pariserin Marie Melanie d´Hervilly, 
        mit der er nach Paris umsiedelte und dort mit ihr zusammen eine homöopathische 
        Praxis führte.
 1841 bekam er als späte Anerkennung seiner Leistung die Ehrenbürgerschaft 
        seiner Geburtsstadt Meißen.
 Samuel Hahnemann starb am 2. Juli 1843 im Alter von 88 Jahren in Paris.
 Der Geist der Homöopathie lebt in jedem seiner Schüler 
        weiter und wir hören ihn heute noch sagen:
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