Homöopathische Therapie Homöopathie/Klassische Homöopathie? Homöopathische Arzneimittel
Arzneimittelprüfungen
   
 
     
Die Homöopathie der heutigen Zeit ist über 200 Jahre alt und leider schon immer bekämpft worden, da sie nicht richtig verstanden wird.
Die Homöopathie ist ein Urprinzip oder Naturgesetz, das so alt ist, wie die Menschheit und das von Dr. Christian Samuel Hahnemann für uns wiederentdeckt, erforscht und im sogenannten Ähnlichkeitsgesetz „SIMILIA SIMILIBUS CURENTUR = Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt“ formuliert wurde.

Daraus ergibt sich auch der Name dieser Heilweise: „HOMÖOPATHIE“. Aus dem Griechischen kommend bedeutet homoios = ähnlich, -pathos = Leiden/ Krankheit. In der Vergangenheit schon finden wir dieses Ähnlichkeitsgesetz formuliert von Hippokrates und Paracelsus. Auch in der Bibel im Buch Mose Kap.21 „Die eherne Schlange“ und im Kap.32 „Das Goldene Kalb“ und in den griechischen Sagen finden wir das Similia-Gesetz, z.B. im „Parzival“ und in der „Telephos-Sage“:

 

Die Griechen landeten auf ihrem Weg nach Troja in Mysien, in Kleinasien. Telephos, der König von Mysien, wurde von Achilles in der Schlacht mit einer Lanze am Fuß verwundet. Diese Wunde schloss sich nicht mehr und kein Arzt konnte ihm helfen. Durch Anrufung des Orakels erhielt er die Antwort: „Nur wer/was die Wunde schlug, kann sie auch heilen!“ (im Hintergrund steht die homöopathische Aussage „Similia similibus curentur“). Telephos begab sich ins Lager der Griechen zu Achilles. Achilles wusste erst nichts mit Telephos anzufangen. Wie sollte er ihn heilen? Er wandte sich an Odysseus und dieser riet ihm, feine Späne von der Lanzenspitze in die Wunde zu schaben. Und die Wunde schloss sich und heilte.




Die Homöopathische Therapie

Die Homöopathie therapiert den kranken Menschen und nicht seine Symptome.
Die Homöopathie betrachtet beim Patienten Körper, Seele und Geist als Einheit und bezieht auch dessen individuelle Lebensumstände in die Anamnese mit ein.

Die Dynamis/Lebenskraft verleiht dem Körper die Fähigkeit zu leben und ist der Grund dafür, dass Empfindungen, Denken und alle Organfunktionen des Körpers überhaupt möglich sind.
Diese Lebenskraft - oder Dynamis - reagiert auf Störungen von innen und außen, indem sie Krankheitssymptome entwickelt. Diese Symptome des Patienten werden in der Anamnese aufgenommen (= Krankheitsbild) und der Homöopath wird ein diesem Krankheitsbild entsprechendes Arzneimittelbild (bekannt durch Arzneimittelprüfungen) suchen (= Repertorisation) und dieses entsprechende Arzneimittel in einer bestimmten Potenz verordnen.
Dieses homöopathische Arzneimittel (Konstitutionsmittel) wird über die Stimulierung der Lebenskraft und der Selbstheilungskräfte des Patienten mit diesem den Weg der Heilung gehen, so dass die Krankheitssymptome sich auflösen und der Mensch wieder Energie und Lebensfreude bekommt.

Der homöopathische Weg der Heilung (VIA HOMÖOPATHIA) ist ein Weg zurück zu den Ursachen der Krankheit und erfordert mehr Zeit als die übliche Unterdrückung von Krankheitssymptomen.

Mahatma Gandhi:

„Homöopathie ist die modernste und durchdachteste Methode, um Kranke ökonomisch und gewaltlos zu behandeln. Die Regierung muss sie in unserem Land fördern und unterstützen.
Genauso wie mein Prinzip der Gewaltlosigkeit niemals scheitern wird, enttäuscht auch die Homöopathie nie.
Aber die Anhänger der Homöopathie könnten infolge falscher Anwendung der homöopathischen Prinzipien versagen.
Dr. Hahnemann besaß einen genialen Geist und entwickelte eine Methode, in der es keine Begrenzung gibt, um das menschliche Leben zu retten.
Ich verneige mich in Ehrfurcht vor seinem Können und dem großen humanitären Werk, welches er schuf.“

(Aus einer Rede von Mahatma Gandhi vom 30. August 1936)




Was ist der Unterschied zwischen Homöopathie und Klassischer Homöopathie?

Leider wird der Begriff Homöopathie häufig auch für andere Naturheilverfahren verwendet, die mit der Homöopathie nach
S. Hahnemann nichts zu tun haben.

Der Begriff „Klassische Homöopathie“ entstand aus der Not, sich vom großen Spektrum der als „homöopathisch“ bezeichneten Heilmethoden abzugrenzen. Grundlagen der Klassischen Homöopathie sind die Lehre Hahnemanns und seiner Schüler (zum Beispiel Kent, Bönninghausen, Hering, u. a.).

Im Gegensatz zu vielen anderen Richtungen der Homöopathie wird in der Klassischen Homöopathie nur ein Mittel auf einmal verabreicht, meistens in einer mittleren oder hohen C- oder Q-/LM-Potenz.
Ein Zusammenmischen von verschiedenen Arzneimitteln entspricht in keinster Weise dem homöopathischen Prinzip.
So wird heute viel Werbung für Präparate gemacht, die aus vielen verschiedenen homöopathisch aufgearbeiteten Einzelmitteln zusammengesetzt sind (= Komplexmittel) und die bei einer bestimmten Erkrankung/Diagnose, wie z.B. Husten, helfen sollen. Diese Komplexmittel sind nicht auf ihre Wirkungen überprüft.

Homöopathische Arzneimittel werden grundsätzlich nach gründlicher Anamnese, d.h. nach dem individuellen Symptombild des Kranken ausgewählt, nicht nach Diagnosen.

MERKE:
Klassische Homöopathen behandeln sowohl bei akuten Krankheiten, als auch bei chronischen Leiden (= Konstitutionstherapie) immer den ganzen Menschen und nicht einzelne Symptome oder nach Diagnosen.
Die Arzneimittel der Homöopathie sind sehr kräftige Reize für den Organismus, so dass sie mit Bedacht und Kenntnis angewendet werden müssen und sich nicht zur Selbstmedikation eignen.



Homöopathische Arzneimittel

Die Ausgangstoffe für die homöopathischen Arzneimittel kommen aus allen Naturreichen (Mineralreich, Pflanzenreich, Tierreich und Menschenreich)

Arzneimittelherstellung:
Beim Prozess der Potenzierung wird die Ausgangssubstanz in Milchzucker verrieben und anschließend flüssig in Alkohol weiterverdünnt und dann verschüttelt (= dynamisiert/potenziert) und zwar bei D- und C- Potenzen jeweils mit 10 Schüttelschlägen, Q-Potenzen werden jeweils 100 mal geschüttelt.
Durch diese Potenzierung/Dynamisierung wird die nichtstoffliche, dynamische Information des Arzneistoffes dem Wasser/Alkohol-Gemisch (= Trägerelement) aufgeprägt und darin gespeichert. Je höher die Potenz, desto geringer die Konzentration des Wirkstoffs, aber desto stärker und umfangreicher die Wirkung.
Diese Information des Arzneistoffes ist das Wesentliche an der Wirkungsweise homöopathischer Arzneien. Homöopathische Arzneien heilen nicht durch ihre biochemischen Wirkungen, wie die sogenannten schulmedizinischen, allopathischen Arzneien, als vielmehr durch ihre feinstoffliche Information. Sie wirken auf der mentalen Ebene, der emotionalen Ebene und der Körperebene und sind somit in der Lage auch die Ursache der Krankheit auf allen Ebenen zu heilen.

Ein Beispiel zum Thema feinstoffliche Information:
Thorwald DETLEFSEN („Homöopathie als Urprinzip“) vergleicht das homöopathische Arzneimittel als Informationsträger mit einem Buch. Dieses besteht aus Papier, Leim, Druckerschwärze und Farben, enthält aber als wesentliche Information das Gedankengut eines Menschen/Autors. Würde es einer wissenschaftlichen Laboranalyse unterzogen, so erhielten wir Angaben über Gewicht, Maße, chemische Zusammensetzung etc.
Der Inhalt des Buches, das eigentlich Wesentliche, ginge bei dieser rein materiellen Betrachtungsweise jedoch verloren, d.h. es gäbe z.B. keinen Unterschied zwischen Goethes Faust und unserem Telefonbuch.
In einigen Jahren werden die Wissenschaftler vielleicht geeignete Mittel haben auch diese feinen Schwingungen zu messen und dann über unseren heutigen Wissensstand lächeln, so wie wir heute über die Möglichkeiten der Wissenschaft von vor 50 Jahren lächeln.


Bei den Arzneimitteln unterscheidet man je nach Verdünnungsverhältnis verschiedene Potenzen:
D-Potenzen (Dezimal-Potenz; 1:10)
C-Potenzen (Centisimal-Potenz; 1:100)
LM- oder Q-Potenzen (Quinquagintamillesimal-Potenz; 1:50000)

Gebräuchliche Potenzstufen sind
bei D-Potenzen: D1, D4, D6, D12,
bei C-Potenzen: C6, C30, C200, C500, C1000, C10000, C50000,
bei LM-/Q-Potenzen: Q1, Q2,....Q6, ... Q12, …Q18, ..... Q30, .......

Darreichungsformen: Globuli, Tropfen (Dil.), Tabletten




Arzneimittelprüfungen

Die homöopathische Therapie beruht auf der Kenntnis der Symptome, die ein Mittel bei einem gesunden Menschen auslösen kann. Deshalb werden in der Homöopathie Arzneimittelprüfungen mit gesunden Menschen durchgeführt.
Viele in der Homöopathie als Ursubstanzen verwendeten Stoffe sind giftig oder können aufgrund ihrer Herkunft und Weiterverarbeitung gesundheitsschädlich sein. Für eine homöopathische Arzneimittelprüfung werden deshalb entsprechend geringe Dosen der Ursubstanz oder Verdünnungen verwendet.

Ablauf der Arzneimittelprüfung (AMP):
Für die Prüfung nehmen die Prüfer in regelmäßigen Abständen mehrere Tage bis Wochen lang das zu prüfenden Mittel in einer bestimmten Potenz ein.
Während dieser Zeit sollen sie sämtliche Veränderungen, Störungen, Schmerzen, geistige Symptome und emotionale Veränderungen notieren. Sie halten außerdem während dieser Zeit Kontakt zu einem betreuenden Homöopathen, der die ihm geschilderten Symptome ebenfalls notiert.
Am Ende der Prüfung werden die Symptome von den Prüfungsleitern sortiert, interpretiert und einem homöopathischen Symptomregister zugeordnet.
Das Ergebnis wird als Arzneimittelbild bezeichnet.
Diese werden in nach Mitteln geordneten Arzneimittellehren (Materia Medica) und in nach Symptomen geordneten Suchregistern (Repertorien) zusammengestellt.


 

Repertorium:
Der Begriff ist abgeleitet von dem lat. Wort „reperio“, das mit (auf-)finden, entdecken, ermitteln übersetzt werden kann (Findbuch).
Ein homöopathisches Repertorium enthält eine große Sammlung von Symptomen und die dazugehörenden Arzneimittel aus verschiedenen Arzneimittellehren oder Arzneimittelprüfungen.
Der Homöopath repertorisiert (ermittelt) anhand der Symptome eines Patienten im Repertorium die am häufigsten vorkommenden Mittel und kann daraus das „ähnlichste“ Mittel (Simillimum) für den Patienten aussuchen.

Materia Medica:
(von lat. materia = Stoff, Thema und medicus = heilsam, heilend, „heilender Stoff“) ist ein historischer Ausdruck für die Lehre von den Arzneimitteln.
Eine Materia medica ist eine Sammlung von nach Mitteln geordneten Symptomen oder auch sogenannten „Bildern“ homöopathischer Arzneimittel.
Sie gibt jeweils die Symptome und Krankheitsbilder an, die mit einem homöopathischen Arzneimittel verbunden werden, d.h. die bei homöopathischen Arzneiprüfungen aufgetreten sind, in Vergiftungsfällen beobachtet wurden oder homöopathischen Kasuistiken (geheilten Fällen) zufolge durch Anwendung des entsprechenden Mittels beseitigt wurden.

Auszug aus dem Lehrstoff unserer Schule: Arzneimittelbild - Bitte hier klicken!